Ich warte voll Schmerz. Ich denke, ich selbst
habe mich verborgen.
Es gibt noch allerhand zu tun. Meine Hände
Sind recht geschickt im Spitzennähen auf Seide.
Sylvia Plath, Drei Frauen
Der Riss
Erschienen in der Sammlung Ghost Reiterinnen der Gedok München
Ihre Gleichgültigkeit gegenüber dem, was ist, habe ich den Heimatlosen insgeheim immer geneidet. Auch an dem Tag, als ich zum erstenmal Bekanntschaft mit dem Haus und seinen früheren Bewohnern machte, fuhr ich herum, wie ich es gelegentlich tue, einerseits ziellos, aber durchaus suchend in genau dieser Gegend. Mittagessen unter den Arkaden, die den Hauptplatz eines kleinen Ortes säumten. Oktoberwind. Warm, mit einer Unterströmung, die schon den Winter in die Schatten zeichnete. Mein Tisch stand geschützt auf der Terrasse des Lokals. Das Essen war einfach, angemessen. Ich schaute über den Platz, die geparkten Autos, den Brunnen in der Mitte, das Karrée aus Platanen, das die Linien der Häuserzeilen nachzog. Ein Spielfeld, dessen Regeln ich nicht kannte. Ich hatte keinerlei Erwartungen, spürte mein Fremdsein, ignorierte es ebenso wie den Wunsch, dazuzugehören, der mich wie oft in solcher Umgebung auch jetzt anfiel und mir jedes Mal die Vorstellung eingibt, sämtliche Menschen, die ich an anderen Tischen, in Geschäften, vor ihren Fahrzeugen, mit Einkäufen, Hunden, Kindern sehe, wären hier verwurzelt, am für sie einzig richtigen Ort, unlösbar und wie eingeschrieben hinter die Fenster und Mauern.
Am Nebentisch stach einer mit dem Finger in die Luft: – Abreißen! Alle rundum renovieren. Und dabei immer den verkommenen alten Kasten vor der Nase.
Ein anderer: – Wer soll das zahlen? Teuer. Und wenn es weg ist, was dann?
Der erste: – Keine Ahnung. Ich ärgere mich darüber, so ist es.
Noch einer: – Schöner wird’s nicht vom Leerstehen. Man müsste jemanden interessieren dafür. Aber ruhig ist es jetzt dort, das schon.
Ein Impuls von Redelust ließ mich fragen: – Gestern gab mir jemand auf dem Markt hier einen Zettel: Seidenraupenzucht. Das ist neu, oder?
Der neben dem Abrissfreund Sitzende sah mich an, taxierend, dann so freundlich, wie man ohne Mühe zu Durchreisenden ist.
– Neu? Zwei, drei Jahre. Junge Leute. Verrückt, finde ich. Früher, ja, da hatten wir das. Aber jetzt? Seidenraupen. Wer will so etwas schon haben? Aber die halten durch. Nicht weit, mit dem Auto zehn Minuten. Wohnen Sie hier in der Nähe?
– Noch nicht. Ich sehe mich um, suche ein Haus. Mit Garten. Kann alt sein.
– Hier stehen einige leer.
– Mir fiel eines auf, mit einem schönen Tor und einer Palme.
Die Männer sahen sich an, schwiegen, tranken einen Schluck Wein. Dann einer:
– Ach, das. Aber das ist nichts. Man müsste viel investieren. Von Grund auf. Sogar das Fundament, glaube ich –
– Abreißen, das wäre das beste für die Hütte. Was wollen Sie damit?
– Ich bin Geographin, mit vielen Büchern, brauche Platz. Auf dem Land aufgewachsen. Genauer: in den Bergen. In der Woche habe ich Seminare an der Universität, in der Stadt. Ich möchte gern hier leben. Hier ist es offener und wärmer.
– Zur Stadt ist es nicht weit, stimmt. Der Notar weiß vielleicht etwas.
Im Büro des Notars stand ein Fenster offen, ein Luftzug wirbelte Papiere vom Schreibtisch. Der Mann ließ sich auf die Knie, sammelte die Blätter ein.
– Das Haus der Schwestern interessiert Sie? Seit zwei Jahren sind sie fort. Er hob die Hände. – Ich weiß nicht, wo sie sind. Aber ich habe eine Vollmacht von Angéline, der älteren, und kann Ihnen den Schlüssel geben.
– Eine Vollmacht? Auch für einen Verkauf?
Aus einem Umschlag nahm er einen Schlüsselbund und ein Blatt Papier, hielt es vor mich, doch ich konnte nicht lesen, was darauf stand.
– ‚Achten Sie auf das Haus‘ hat sie geschrieben. Wir werden sehen. Falls Sie ernsthaft … – es wird sich schon eine Möglichkeit finden –
Er bot mir Tee an und sprach weiter, während er einschenkte.
– Was kann ich Ihnen sagen? Die beiden Schwestern sind eingezogen, erst die ältere, dann Zoë, die jüngere, als ihre Mutter Hilfe brauchte. Die hatte die Schneiderei unter den Arkaden.
– La Princesse, neben dem Restaurant? Habe ich gesehen.
– Genau die. Die ältere hat sie weitergeführt. Lief sehr gut. Sie war begabt. Sie liebte Stoffe. Und Farben! Das Hochzeitskleid meiner Tochter – herrlich. Auch aus der Stadt kamen Kundinnen, nicht wenige. Für ihr Geschäft hatte sie Markisen genäht, bunt, nur so, weil die Farben schon draußen wirken sollten. Man konnte sie mit Stangen aufstellen, orientalisch, ganz überraschend.
– Und die andere? War sie auch so lebenslustig?
– Zoë? Die sah man nicht so oft. Nein, nicht oft. Sie war – sie hatte – ich kann Ihnen das gar nicht genau sagen – merkwürdig, wie verschieden sie waren, obwohl sie kaum ein Jahr voneinander trennte. Sie sahen einander sehr ähnlich, sehr ähnlich, aber es gab doch Unterschiede. Hier – er nahm ein Buch aus einem Schrank – sehen Sie: unsere Chronik, 800 Jahre war unser Ort da alt. Über manche, die hier lebten, können Sie darin etwas lesen. Das war viel Arbeit! Aber ich habe es gern gemacht. Da sind sie, die beiden.
– Das ist Angéline, die ältere, das ist die jüngere.
– Man erkennt es sofort, nicht wahr?
– Und sie sind verschwunden, ohne zu sagen wohin?
– Ohne zu sagen wohin.
Bis zu den ersten Strahlen des Abendrots saß ich dann im Wintergarten, der an den Salon grenzte. Ein heller Raum, er gefiel mir sofort, mit Rattanmöbeln und einem Ausblick über Garten und Landschaft. Filigran gearbeitete Eisenteile und Streben fassten die Scheiben und Türen, Jugendstil, aufwendig restauriert. Zuvor ging ich durch einige Zimmer im Erdgeschoß, öffnete Fenster, die Türen eines kleinen Balkons am Ende des Flurs im ersten Stock. Das Mobiliar schien noch ziemlich komplett zu sein: Stühle, Tische, Betten, an den Wänden Bilder. In den Schränken hing Kleidung. Geschirr, Töpfe, Besteck in der Küche passten zu einem Haushalt, in dem viel gekocht wird. Ein imposanter Herd stand auch da: breit, Gas und Elektro, an der Seite ein Fach, das mit Holz geheizt wurde. Ich müsste einen Käufer dafür finden. Teppiche lagen zusammengerollt an den Wänden. Die Holztreppe knarzte.
Verlassen war das Haus, das schon, doch anscheinend in seiner Einsamkeit respektiert. Weder an der Eingangstür noch am Gartentor hatte ich Spuren eines Einbruchs bemerkt. Der Schlüssel drehte sich leicht im Schloss, und die Tür vom Wintergarten auf die Terrasse hinaus ließ sich so einfach öffnen, als wäre sie erst geölt worden. Den Garten pflegte niemand, das konnte nicht überraschen. Aber ich erkannte an den in geschwungenen Linien verlaufenden Beeteinfassungen, an Gruppen von abgeblühten Stauden und auch an dem, was einmal ein glatter Rasen gewesen sein musste, dass früher jemand viel Arbeit investiert hatte. Das Grundstück schien weitläufig zu sein, ein Zaun verlor sich in Gebüsch, lief auf eine Laube zu. Doch ich blieb auf dem Sofa sitzen, schaute nur hinaus. Versuchte nicht, Wege zu finden, Obstbäume oder Beerensträucher zu entdecken. Ich ließ mich umfangen von Stille, von der Frage, ob dies ein Ort für mich sein könnte. Ich sah nicht nach, ob es tatsächlich ganz hinten einen Bach gab, wie der Notar gesagt hatte: – Man müsste ihn einmal fassen. Im Winter kommt er manchmal über die Ufer.
Ich trat nur kurz auf die Terrasse. Bis unter die Dachtraufe wucherte glühend roter Wilder Wein, lag als breite Zunge über der ganzen Seite des Hauses, oben ausfransend in dünnen, lockigen Tentakeln. Zu sagen, dass ich mich als Eindringling fühlte, wäre zu viel, ich hatte auch nicht das Gefühl, das Haus enthielte eine schwer zu entschlüsselnde Botschaft oder irgendwelche aufscheuchbare Geister. Mir schien eher, dass etwas völlig zu war. Komplett verschlossen. Das gesamte in diesem Haus gelebte Leben – immerhin die Geschichte einer Familie über einige Jahrzehnte – wie in einen Sack gepackt, zugebunden und zusätzlich mit einem Gürtel verzurrt. Ein großer, grober, schwerer Sack, den man auf die Ladefläche eines Pickups werfen und irgendwohin verfrachten sollte.
Ich besaß keinen Pickup und konnte auch nichts Schweres heben. Und ich trug so gut wie nie einen Gürtel. Der Sack füllte das Haus aus, ich stocherte daran herum.
Von der Straße kommend hatte mir das Gebäude gleich wieder gefallen, wie am Tag zuvor, als ich den Herbstmarkt des Ortes besuchte. Verzie-rungen um die Fenster und an den Ecken verliehen ihm eine gewisse Zartheit, dabei wirkte es trotzdem solide und stark. Die Palme – die ein-zige weit und breit -, deren lange Wedel im Wind raschelten, nahm mich mit ihrer Grandezza zusätzlich sofort ein. Das Haus stand als Solitär auf dieser Straßenseite, rechts und links nur Brachland. Der Mann vom Restaurant, der es am liebsten abreißen wollte, hatte nicht unrecht: die Nachbarn auf der anderen Seite – deren Gärten nach Süden lagen – investierten in gefällige Anbauten und bunte Anstriche, ihre Vorgärten waren peinlich sauber. Im Vergleich damit wirkte das Haus wie aus der Zeit gefallen, vorgestrig. Eine Hülle, die Altes zu enthalten schien, wo man ringsum der Gegenwart mit vielen Anstrengungen huldigte.
Für den nächsten Tag verabredete ich mit dem Notar, dass ich noch einmal den Schlüssel holen würde und mich dann so lange wie nötig aufhalten, die Maße der Zimmer nehmen und mir einen genaueren Überblick über den Zustand des Hauses verschaffen konnte.
Ich ging systematisch vor, begann im Erdgeschoß. Foyer, Küche, ein Badezimmer, ein kleiner Salon, ein Schlafzimmer. Hier hatte – die Maße der Möbel legten den Schluss nahe – Zoë, die jüngere und wohl deutlich kleinere Schwester gelebt; schon auf dem Foto in der Chronik wirkte sie recht zierlich. Hinter ihrem Schlafzimmer lag noch ein Raum, mit Schreibtisch, Sessel, Kommode, Bett. Von der Küche kam man in Salon und Wintergarten. Mein Herumgehen, die Arbeit mit Maßband und Stift, mein sachliches Tun als mögliche künftige Besitzerin änderten nichts an dem Eindruck von undurchdringlicher Schwere, von gallertartig verdichteter Luft, die mir gerade genug und nur dort Raum gab, wo ich ging und stand und sich sofort wieder verschloss, wenn ich mich bewegte.
In Angélinas Salon im ersten Stock wollte ich die Vorhänge öffnen und erschrak bis in mein Innerstes, als sich im schwachen Mittagslicht in einer Ecke eine menschliche Silhouette abzeichnete. Sie stand starr, glänzte eigenartig und hatte keinen Kopf. Eine Schneiderpuppe, mit einem hohen Fuß aus Holz. Wie die Haut eines Reptils bedeckte ihren Korpus ein Panzer aus dicht gesteckten Stecknadeln, einige hundert, die jemand gründlich und entschieden in den Rumpf gebohrt hatte, bis nichts mehr vom Stoff des Überzugs zu sehen war. Um den Hals zog sich eine Linie aus roten und goldenen Nadelköpfchen.
Ich riss das Fenster auf, holte tief Luft.
Auf einem Arbeitstisch stand abgedeckt eine Nähmaschine, ein Schrank enthielt Utensilien. Angélinas Kleiderschrank im Schlafzimmer war gut bestückt. Ich sah genauer nach: auch im Bad schien nichts zu fehlen, Cremes, Haarbürsten, Taschentücher, sogar die Zahnbürste stand da. Handtücher, Wäsche, Strümpfe.
In Zoës Räumen dasselbe: dickere Jacken, Pullover und wärmere Kleider für den Winter, luftige für den Sommer. Dessous, Strümpfe, Schuhe für alle Jahreszeiten. Mir fiel auf, wie dunkel es hier war, trotz der fast bodentiefen Fenster. Vorhänge, Kissen, Mobiliar – alles in Grau- oder tiefen Brauntönen, auf dem Bett lag eine schwarze Decke. Angélina dagegen schwelgte in kräftigen hellen Farben, violette Kissen, gelbe Vorhänge, pinkfarbene Kleider. In dem Raum hinter Zoës Schlafzimmer wieder eine Überraschung: die Kommode neben dem Bett enthielt Wäsche, Hemden, Hosen für einen Mann. In einem Papierkorb stak ein Paar Männersandalen. Im Bad der gleiche Eindruck wie oben: alles war vorhanden, für eine Frau und einen Mann.
Ein Aufbruch ohne Gepäck? Wollten die Frauen – und der Mann – zurückkehren? Der Notar hatte mir doch zu verstehen gegeben, dass ich das Haus kaufen könnte. Meine Verunsicherung wuchs. Ich wollte versuchen, mehr zu erfahren.
Im oberen Flur hatte ich eine Tapetentür bemerkt. Eine enge, steile Treppe dahinter brachte mich auf den Dachboden. Geraschel und Flügelschlagen in einer Ecke, ein größerer Vogel stürzte aus einer offenen Luke davon, wahrscheinlich ein Käuzchen oder eine Eule. Man roch, dass hier ein Tier lebte. Aber darunter stieg mir ein anderer, hauchdünner, eigenartiger Geruch in die Nase, den ich nicht bezeichnen konnte. Meine Augen gewöhnten sich an das dämmrige Licht, und ich erkannte einen Lehnstuhl, eine Stehlampe, einen kleinen Schreibtisch. Ein Platz zum Arbeiten, für Rückzug und Stille. Daneben standen Kartons und Kisten. Die steile Treppe verhinderte offenbar, dass Größeres abgestellt wurde. Eine transparente Folie deckte den Sessel ab, sie hing bis auf den Boden. Ich trat versehentlich auf den Rand und stieß mit dem Fuß an etwas: eine alte, tiefe Waschschüssel aus Porzellan, in der eine nur wenig abgebrannte Kerze befestigt war, das Kabel der Stehlampe lag auf der Schüssel. Ich hob sie hoch, und da verdichtete sich der seltsame Geruch, so fein, dass ich die Luft anhalten musste, um ihn wahrzunehmen. Benzin. Die Schüssel mit der erloschenen Kerze hatte Benzin enthalten. Überrascht wollte ich mich auf den Lehnstuhl setzen, als ich sah, dass sich auf der Folie über der Sitzfläche eine Wasserpfütze gebildet hatte. Anscheinend leckte das Dach an dieser Stelle. Auch auf dem Boden fühlte ich Feuchtigkeit. Das Kabel war angeschnitten worden.
Nein, keine Panik überfiel mich. Nur eine Art Schmerz, tief und ziehend. Mein Atem sperrte sich, als hätte mir jemand auf den Brustkorb geschlagen, ich keuchte, schluckte, es war eng, mühsam fand ich wieder in ein Gleichmaß.
Wer? Und weshalb? Jemand hatte hier ein Refugium geschaffen, von dem aus schließlich das ganze Haus zerstört werden sollte.
In der Schublade des Schreibtischs lagen Hefte, fünfzehn oder fünfundzwanzig. Jede Seite beschrieben. Tagebücher.
Einige Stunden lang saß ich danach auf der Terrasse und las. In den Heften zu lesen war die einzige Möglichkeit, mein Entsetzen aufzufangen. Ich stochere nicht im Leben anderer herum, um daraus Befriedigung zu ziehen. Es fällt mir eher schwer, über Persönliches zu sprechen und wenn andere dies tun, befällt mich oft ein Gefühl von Peinlichkeit. Ich mag die Anonymität von Statistiken und Kennziffern, hinter denen sich das Private verbergen kann. Doch da unter dem Dach sprangen Angst, Verweigerung und Tod mich an; es musste sofort etwas geschehen, ich brauchte Wörter, Text, Gespräch, um nicht schreiend auf die Straße zu laufen. Ich packte die Hefte, stürzte die Treppe hinunter, rannte durch den Wintergarten nach draußen. Und las mich durch Angélinas fremdes Leben.
Später ging ich in den Garten, folgte dem unter Moos einwachsenden Kiesweg bis zu der windschiefen Laube. Dahinter filzte sich Gebüsch in-einander, doch ich wollte zu dem Bach, zur Grenze, die das Ganze hier haben musste. Den Bach zu erreichen, erwies sich als unmöglich, ich hörte ihn, kam aber nicht hin. Ziemlich nah bei der Laube lag ein Wiesenfleck. Dort stieß ich auf die Überreste einiger Schneiderpuppen, ange-kohlt, halb verbrannt, die Korpusse aufgerissen, zerschnitten, zerfetzt, von Regen zermatscht. Ein Autodafé. Unter dem Gemenge aus Werg, Stoff, Holz entdeckte ich zwei vermoderte Fotoalben.
Alles, was einmal war, hatte verschwinden sollen. Das war misslungen. Verschwunden blieben bis jetzt die drei Menschen aus dem Haus.
Es war schon Abend, als ich bei dem Notar läutete. Eine Frau öffnete und erklärte, dass ihr Mann nicht zuhause sei. Ich gab ihr den Schlüssel und auch das Päckchen mit den Heften und bat sie, dass ihr Mann dies mit den anderen Dokumenten in Verwahrung halten sollte. Nach meiner Lektüre und dem Gang durch den Garten mochte ich die Hefte nicht mehr anfassen, ich schlug den ganzen Stapel in ein Geschirrtuch ein und verschnürte das mit Küchengarn.
Sie fragte, ob mir das Haus gefiele?
Aus der Wohnung kam ein Duft nach warmem Essen, Fleisch, Gemüse, und ich spürte meinen Hunger. – Ja, sagte ich, das Haus ist gut, aber –
– Es ist Ihnen wahrscheinlich zu groß? Und erst der Garten!
– Das nicht. Nur – ich zögerte, wusste nicht, ob ich überhaupt fragen wollte und mit welchen Worten, zu tief saßen der Schrecken und die Verletzung durch die geplante Vernichtung, die sich mir offenbart hatte. Aber vermutlich gerade deshalb sagte ich:
– Wer genau hat dort eigentlich gewohnt? Und hat es an dem Tag, als sie abfuhren, geregnet? Wissen Sie das vielleicht noch?
Die Frau sah mich erst überrascht, dann eindringlich an, als wollte sie eine versteckte Absicht von mir lieber rechtzeitig erkunden. Vielleicht knurrte auch noch mein Magen, jedenfalls sagte sie:
– Haben Sie Zeit? Dann kommen Sie doch herein.
Im März erreichte mich eine Nachricht vom Notar. Er schrieb von Neuigkeiten, die er zu dem Haus berichten könnte, falls ich noch Interesse hätte. Und am Ende: – Meine Frau läßt Sie grüßen, sie würde sich ebenfalls über einen Besuch freuen.
In den vergangenen Monaten dachte ich ziemlich oft an das Haus mit der ernsthaften Palme. Seit dem Besuch dort habe ich kein anderes Objekt angesehen und bin nicht einmal mehr sicher, dass ich umziehen will. Man hat mir die Leitung des Instituts angeboten, ablehnen kann ich das eigentlich nicht gut. Sogar die neu eingesetzte Frauenbeauftragte der Universität beglückwünschte mich – und auch sich -, obwohl ich noch nicht zugesagt habe. Ich müsste dann mehr als bisher in der Stadt sein und möchte nicht fast täglich einen weiten Weg haben.
Eigenartigerweise tauchten jedesmal, wenn sich das Haus in meine Gedanken schob, zuerst die Stangen und Fächer mit Blusen, T-Shirts, Wä-sche, die gefüllten Kleiderschränke vor mir auf. Nur dieser Anblick, als ich die Türen der Schränke öffnete: Eine Abreise ohne Ballast. Nichts kommt mit. Nichts. Allerdings bemerkte das damals anscheinend niemand. Die Frau des Notars wusste natürlich nicht mehr, ob es an dem Tag geregnet hatte, und ich sagte ihr nicht, dass dieser Regen, wenn es ihn gegeben haben sollte, die Kerze ausgelöscht haben musste, mit der das Gebäude in Brand gesetzt werden sollte. Sie zeigte mir ein Kleid, das Angéline ihr genäht hatte: elegant, zeitlos modern, sehr gelungen.
– Neben La Princesse liegt das Büro unserer Nachbarschaftshilfe. Dort bin ich ehrenamtlich engagiert, sagte sie damals an dem Abend. – Angéline und ich tranken gern einen Kaffee zusammen, oder einen kleinen Apéritiv, wenn sie nicht viel zu tun hatte. Sie war fleißig, man schätzte ihre Arbeit. Aber Mitch sah das nicht ein.
– Mitch war, oder ist, der Mann von Zoë? fragte ich.
– Von Zoë, ja. Ob Mann, Freund, Lebensgefährte – keine Ahnung. Er wohnte auch dort. Ein eigenartiger Mensch. Wenn man ihm auf dem Markt begegnete oder bei einem Fest – ein liebenswürdiger, reizender und fast hilflos freundlicher Mann. Und dann wieder –
– Hat er auch hier gearbeitet?
– Nein. Fast nur zuhause. Er hat Schmuck entworfen, für eine ausländische Firma, Broschen, Ohrringe, Ketten, aus wertvollen Materialien. Er war sehr gefragt. Hat gut verdient. Das weiß ich, weil er Angéline daraus einen Vorwurf machte.
– In seinem Zimmer war nichts, kein Werkzeug, kein Papier, kein Computer.
Die Frau hatte mich in die Küche gebeten und offerierte mir dort tatsächlich von dem Coq au vin, dessen Duft ich an der Tür gerochen hatte, dazu einen guten Rotwein. Jetzt stand sie auf, stützte sich auf eine Stuhllehne und schüttelte den Kopf.
– Ich habe weder vorher noch seitdem einen Menschen erlebt, sagte sie, der so rücksichtslos zornig sein konnte, so wütend, so böse – und das gegenüber anderen, die keinerlei Schuld traf. Das hat mich immer wieder fassungslos gemacht. Ich habe es einige Male mitangehört, Wand an Wand. Und einmal auch erlebt.
– Direkt in dem Haus?
– Nein. Bei Angéline im Atelier. Ich hatte eine Anprobe, zog mich gerade in der Kabine um. Mitch kam und sie bot ihm eine Tasse Kaffee an. Er wurde sofort ausfallend: das könne sie ja gut, Kaffee kochen, während er stundenlang herumtüfteln müsste, allein, niemand würde ihn beachten, er bekäme nicht einmal zu essen, obwohl er ihnen – den beiden Schwestern, Schlampen, wie er sagte – diesen Luxusherd gekauft hätte. Und er wäre ja auch derjenige, dessen Geld das Haus überhaupt noch zusammenhielte, er hätte den Wintergarten bezahlt, maßlose Kosten für das rostige Zeug. Aber das interessiere ja niemanden. Stattdessen würde sie hier an der Nähmaschine irgendwelche Lappen zusammennähen und ihre Schwester läge den ganzen Tag nur auf dem Sofa. Es war entsetzlich. Angéline schrie erst auf. Dann war sie ganz still. Er brüllte, warf mit Sachen um sich, die er in die Finger bekam. Ich konnte mich nicht bewegen vor Schreck, und war ja auch in Unterwäsche. Aber dann habe ich mir mein Kleid umgewickelt und habe ihn rausgeworfen. Fürchterlich.
– Wann war das?
– Ungefähr ein Jahr, bevor sie verschwunden sind.
Daraufhin offenbarte ich ihr, was in dem Päckchen war, und dass mich ihr Erlebnis nach der Lektüre von diesen – Angélines – Tagebüchern nicht überraschte.
– Aber was hat die Schwester gemacht? Die Gefährtin von Mitch?
– Sie hat ihn verteidigt. Angéline und ich saßen damals lange zusammen. Sie hat sehr geweint und dann viel gesprochen. Sie war ratlos. Ihre Schwester liebte Mitch. Ich würde das sogar als abhängig bezeichnen. Nach jeder solchen Szene – und im Haus muss das oft vorgekommen sein – flehte ihre Schwester sie an, dass sie ihn nicht zur Rede stellen sollte, sie brauche ihn, er müsse bleiben, er sei im Grunde ein lieber Mensch, der einen tiefen Kummer mit sich herumtrage. Undsoweiter.
– Dagegen kann man nicht viel sagen, oder? Irgendeine kummervolle Geschichte tragen wir doch alle in uns.
– Das schon, da gebe ich Ihnen recht, ohne Zweifel. Aber man versucht doch, das nicht so – wie soll ich sagen – damit anders umzugehen, als er das getan hat. Er hat es auch immer wieder verstanden, Angéline zu überzeugen. Und auch Zoë. Wer weiß, ob er sich ihrer wirklich so sicher war. Warten Sie –
Sie ging ins Nebenzimmer, ich hörte, wie sie eine Schublade aufzog, herumkramte. Sie kam zurück und legte eine Kette auf den Tisch. – Von Angéline, nach diesem Gespräch, als Dankeschön. Ich wollte sie nicht nehmen. Wofür denn? Für’s Zuhören? Sie bestand darauf. Mitch hatte sie ihr einmal geschenkt.
– Ein schönes Stück. Amethysten, keine kleinen. Steht Ihnen sicher gut.
– Ein einziges Mal habe ich sie getragen, zu einem Konzert hier im Ort. Die Schwestern waren auch da. Als Zoë sie an mir gesehen hat, lief sie dunkelrot an und rannte aus dem Foyer. Sicher gab es dann wieder Streit. Angéline hatte eine ganze Schatulle mit solchem Schmuck. Sie hat sie mir später einmal gezeigt.
– Sie waren in dem Haus?
Die Frau des Notars nickte langsam und sah zur Seite, als könnte sie die Situation von damals dort noch einmal sehen.
– Eine Nachbarin von da draußen hat beobachtet, wie Angéline Mitch vor die Tür gesetzt hat. Zwei Koffer, ein großer Karton, wahrscheinlich seine Arbeitsmaterialien. Tür zugeknallt. Er trat dagegen. Hat gebrüllt. Mit einem Schuh wollte er wohl ein Fenster einwerfen. Aber Angéline hatte – hier hielt die Frau des Notars die Hand vor den Mund und gluckste in unterdrücktem Lachen – die Polizei angerufen und die kamen genau da die Straße hoch, schön langsam im Streifenwagen. Mitch hörte sofort auf. Und ein Taxi hatte sie ihm auch gerufen. Eingestiegen und weg. Nie mehr gesehen. Zumindest ich habe ihn nie mehr gesehen.
– Und Zoë?
– Tja, Zoë. Sie war schon lange krank. Eigentlich schon immer, wie Angéline mir sagte. Wie das hieß, habe ich vergessen. Jedenfalls wurde sie immer kleiner.
– Eine frühzeitige Vergreisung?
– Eben nicht! Ihr Gesicht wurde immer kindlicher. Keinerlei Falten. Oder dieser Haarausfall. So etwas meinen Sie doch? Nichts. Sie wurde feiner, zarter, sah irgendwann aus wie eine Zehnjährige. Auch so klein und dünn. Frappierend fand ich allerdings, dass ihre Stimme immer lauter wurde. Manchmal hat man sie bis auf die Straße gehört. Das hat diese Nachbarin erzählt. Eine Trompetenstimme. Wütend. Irrsinnig wütend. Eine Mischung aus Weinen und Wut. Ich weiß nicht, wie man das so lange erträgt. Sie konnte nicht arbeiten, Mitch hat sie unterhalten. Sagte er jedenfalls. Angéline erwirtschaftete alles für das Haus, das Essen und so weiter. Das war schwer genug. Sie wissen ja, wie es mit Kleidung heutzutage ist. Nur noch billiges Zeug.
– Ja, ein Jammer. Aber dass man gar nicht weiß, wo die beiden jetzt sind?
– Nachdem Mitch verschwunden war, ist Zoë immer mehr verfallen. Sie streunte herum, schrie sofort, wenn man sie ansprach oder lag stundenlang am Rand des Steinbruchs. Vor meinem Mann nannte ich sie einmal einen Tyrannen. Ein Zwergtyrann. So klein, dass sie in eine große Tasche gepasst hätte. Aber eine Stimme wie ein Kompaniechef beim Exerzieren.
– Nach dem, was ich gelesen habe, hat Angéline sich an eine Klinik gewandt. Aber ihre Aufzeichnungen brechen dann ab.
– Sie musste sie ins Krankenhaus in der Stadt bringen, zu den Schwestern von der Rue du Sel. Soviel ich weiß, kam sie dort zur Beobachtung in eine psychiatrische Abteilung. Vielleicht kann mein Mann mehr erfahren. Vielleicht wurde alles gut?
Meinen Besuch bei dem Notar und seiner Frau musste ich dann noch einmal verschieben. So war es schon fast Ende April, als ich wieder in den Ort kam. Der ganze Platz mit seinen Nebenstraßen war zur Feier eines Frühlingsfestes bunt dekoriert. La Princesse gab es nicht mehr, die Räume waren jetzt mit der Nachbarschaftshilfe verbunden. Der Notar und seine Frau begrüßten mich so herzlich, als würden wir uns schon lange kennen.
– Das wollte ich Ihnen persönlich zeigen, sagte der Notar und legte einen Zeitungsausschnitt auf den Tisch. Ein Provinzblatt weiter aus dem Süden berichtete über eine Schiffstaufe. Auf dem Foto dazu hielt eine Frau gerade lachend eine Champagnerflasche in der Hand, um sie im nächsten Moment auf den Rumpf einer großen Segelyacht zu werfen: Angéline. Zu lesen war, dass sie am folgenden Tag mit ihrem Mann, dem Eigner der Yacht, und einigen Gästen für ein halbes Jahr zu einer Weltreise – ihrer Hochzeitsreise – aufbrechen wollte. Ein zweites Foto zeigte das Paar in einem Geschäft: feine Möbel, Antiquitäten, Teppiche. Eigentümerin: Angéline. Filialen in New York und Hongkong sollten auf der Reise besucht werden. Der Artikel war kurz vor Weihnachten erschienen.
– Was sagen Sie dazu? fragte der Notar.
– Sie sieht glücklich aus.
– Ja, sagte die Frau des Notars, und das freut mich für sie.
– Ich habe ein wenig weiter recherchiert, kündigte der Notar mit einem gewissen Stolz an. Auf seinem Schreibtisch lag neben dem bekannten Umschlag das verschnürte Paket mit den Tagebüchern. Er nahm ein Blatt Papier aus dem Umschlag. – Mitch lebt in China. In einem Zentrum der Schmuckindustrie. Er wird in leitender Position genannt. Zoë allerdings hat es nicht geschafft. Sie ist gestorben. Und zwar genau einen Monat, bevor Angéline von hier aufgebrochen ist.
– Haben Sie damals gesehen, ob Angéline allein in ihrem Auto saß? fragte ich.
– Nein, darauf habe ich nicht geachtet. Wollen wir uns das Haus gemeinsam ansehen?
Ich wollte die beiden nicht enttäuschen, obwohl mir nicht mehr viel an dem Haus lag. Aber vielleicht konnte es mich doch noch einmal überzeugen.
Schon in dem kleinen Foyer mit seinem großen, halbblinden Spiegel spürte ich wieder den Eindruck einer lastenden, nicht aufgelösten Schwere. Doch ein wenig leichter schien alles geworden zu sein, vielleicht weil ich wusste, wie sich die Wege der früheren Bewohner ent-knotet hatten. Im Wintergarten öffneten wir die Tür zur Terrasse, ließen die frische Luft, den Duft von Gras, Wachstum, Beginn herein. Der Notar stand auf der Terrasse und sagte unvermittelt:
– Ich habe ja auch noch den Vater gekannt. Mein Vater hat ihn einige Male mitgenommen zum Tontaubenschießen. Das hat man hier früher gern gemacht. Er war Vertreter für Nähmaschinen, Bügeleisen, so etwas, und viel unterwegs.
– Das war dann auch das Problem, wie man hörte, sagte die Frau des Notars.
Ich sah sie an.
– Die Mutter hat ihn (da waren die Mädchen zehn oder elf) – dazu machte sie eine Handbewegung, wie man etwas wegwedelt – wenn Sie mich verstehen? Seine Kunden waren ja Kundinnen, und er – naja, da war wohl das eine oder andere.
– Man weiß es nicht, wandte der Notar ein.
– Jetzt verteidige du ihn noch! Zoë hat ihre Schwester immer damit erpresst.
– Wie denn das? fragte ich.
– Sie behauptete, wenn Angéline Mitch rauswerfen würde, wäre sie ebenso selbstsüchtig wie ihre Mutter.
– Ach, du liebe Güte. So eine alte Geschichte ist das?
Die Frau des Notars sah ihren Mann an. – Ja. So eine alte Geschichte ist das.
Ich seufzte leise, und hörte im selben Moment, dass auch der Notar und seine Frau einen solchen Atemzug taten, der nach einem ganz und gar persönlichen, tiefen Seufzer wieder Luft gibt. Unsere Emotion und ihr unisono erklingendes Echo setzte sich fort, sank und sank, drang in das Haus, in das Fundament und verband sich weit unten mit einem Geflecht aus unablässig fließenden Luftströmen, in denen sich alle Erinnerungen, alle Traurigkeiten und Kümmernisse unterirdisch bewegen, immerzu bewegen, ein in sanfter Hartnäckigkeit wogender Ozean, den wir ignorieren, der uns nährt, dem wir nicht entkommen und auf dem wir versuchen, unser Leben in dahintreibenden Inseln zu bewältigen. Ein flüssiges Magma des Wissens um die bohrenden Kräfte unverheilter Verletzungen und schmerzender Narben, eine Verbindung von allen mit allen, von uns dreien mit den dreien, die hier gelebt und miteinander gerungen hatten.
Ich ging die Treppe in den Garten hinunter, drehte mich um, sah die rückwärtige Fassade des Hauses und verbiss mir gerade noch einen Schrei.
– Was ist? fragte der Notar, der mir nachgekommen war und auf der obersten Stufe stand. – Eine Schlange?
Ich deutete auf die Hauswand. – Im Herbst war der Wilde Wein davor.
– Um Gottes Willen, sagte die Frau des Notars. – Das verändert alles.
– Wir sollten innen nachsehen, wie weit das reicht. Vielleicht ist es nicht so schlimm, sagte der Notar.
– Nicht so schlimm? rief seine Frau. – Bist du dir im klaren, was das bedeutet?
Über die ganze Hauswand klaffte vom Boden bis unters Dach ein gezackter Riss, bis tief ins Mauerwerk und so weit, dass man leicht eine gespreizte Hand hineinlegen konnte.
Wir liefen ins Haus. Dort fiel mir jetzt wieder auf, dass im Treppenhaus ein stark gefältelter, breiter Vorhang aus dunkelrotem Samt gespannt und an der Wand fixiert war – von der obersten Kante der Decke im ersten Stock bis auf die Steinplatten des Foyers, wo man eine große, leere Pflanzschale in einem Eisengestell davor platziert hatte. Wir lösten den schweren Stoff und sahen uns konfrontiert mit der Innenseite des Risses. Wild, wüst und hart durchzog er das Haus, teilte es mit einem gefrorenen Axthieb, und selbst der edle Samt konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Gebäude fast auseinanderbrach und nicht mehr bewohnbar war.
Nachdem wir uns gefasst hatten, kehrten wir ins Büro des Notars zurück. Er ordnete die verschiedenen Papiere in den Umschlag, verschloss ihn sorgfältig und legte ihn in einen Schrank. Dann sah er mich an.
– Es tut mir leid. Das Haus hatte Ihnen gefallen, glaube ich.
– Ja, aber es gab dort etwas, womit ich hätte kämpfen müssen. Und ich wäre nicht der richtige Gegner gewesen. Erklären kann ich es nicht besser, aber das ist jetzt vielleicht nicht mehr notwendig.
– Nein, sagte er, das ist nicht mehr notwendig. Das Haus hat alles selbst geklärt.